“Wenn et Bedde sich lohne däät…” mit Birgit Locnikar & Sabine Vieth (Texte), Thomas Ohlendorf und Mila Potiyenko (Musik).
Hier kommt schonmal Inspiration von BAP für unser Gottesdienstthema. Sogar übersetzt in unsere Sprache 😉
Wenn das Beten sich lohnen tät – was meinst du wohl, was ich dann beten tät!
Ohne Prioritäten – einfach so, wie es käm, fing ich an.
Nicht bei Adam und nicht bei Unendlich. Trotzdem: Jeder und jedes käm dran.
Für all das, wo der Wurm drin. Für all das, was mich immer schon quält.
Für all das, was sich wohl niemals ändert. Klar – auch für das, was mir gefällt.
Vom Choral für die Domtaube, die verkrüppelt verendet in der Gosse
bis zu Psalmen fürs Wetter und die Stunden mit dir, die zu kurz.
Ich tät beten, was das Zeug hält. Ich tät beten auf Teufel komm raus.
Ich tät beten, für was ich gerade Lust hät, doch für nichts, wo mir wer sagt: „Du musst!“
Ein Rosenkranz dem Poet, der als Schaf in einem Wolfspelz rumsteht
neben Troubadour und Prophet, denen das Lachen tagtäglich vergeht.
Ich täte eine Kerze aufstellen für Elvis, täte ein Hochamt bestellen für John,
Prozessionen, die gingen für Janis – all die Helden, die würden belohnt.
Und ein Vaterunser dem Feldherrn, der darauf wartet, dass er endlich verliert,
dem es hochkommt bei seinen Triumphzügen, der Obelisken genug apportiert.
Für die zwei Philosophen, die schimpfen, in einem Elfenbeinturm in Klausur,
die seit Menschengedenken sich zanken – aus Erbarmen ein Stoßgebet nur.
Ich tät beten für Sand im Getriebe, und jede Klofrau bekäm Riesenapplaus.
Überhaupt jede Unmenge Liebe und dem Sisyphus nicht nur eine Paus.
Tät die Rubel bremsen, die rollen, Kronjuwelen verbannen auf den Schrott.
Ließ alle Grenzen und Schranken verschwinden, jeden Speer, jedes Gewehr, jedes Schafott.
Vielleicht beneide ich auch die glauben können,
doch was soll das? Ich jage doch kein Phantom.
Gott, wäre Beten bloß nicht so sinnlos, denn oft denke ich,
die wären bald schon an dem Punkt, wo es egal wird,
wer Recht hat, wo Beziehung und Kohle nicht zählt.
Wir sind alle zusammen am Kreuzweg – etwa da, wo man das dritte Mal fällt.
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