Im Dezember letzten Jahres scheiterte die Räumung eines Kirchenasyls in unserem Gemeindezentrum Zion am friedlichen Widerstand vieler Menschen aus der Neustadt. Seitdem ist das Thema deutschlandweit in der Diskussion.
Durch eine Veranstaltung Mitte März, in der Geflüchtete aus mehreren Unterkünften in Bremen in Zion übernachtet haben, denen eine Abschiebung nach Kroatien droht, ist das Thema erneut hochgekocht. Auf Druck der Behörden distanzierte sich der Kirchenausschuss der BEK von der Veranstaltung. Der Weserkurier brachte die Schlagzeile „Landeskirche distanziert sich von Zionsgemeinde“ (WK 19.03.2025).
Inzwischen hat es wieder konstruktive Gespräche zwischen Gemeinde und Landeskirche gegeben, die ein neues Vertrauen herstellen konnten. Beiden ist es ein Anliegen, das wichtige „Gut“ Kirchenasyl zu bewahren und die Menschen, die sich konkret im Kirchenasyl befinden, zu schützen.
Am Mo. 31.03. hat es im Theatersaal in Zion eine Info-Veranstaltung zum Kirchenasyl gegeben. Pastor Thomas Lieberum hat einen Rückblick über die letzten Wochen gegeben und die Perspektiven aufgezeigt.
Die Menschen, die in unserer Gemeinde im Kirchenasyl sind, werden wir weiter beschützen. Auch in Zukunft wird unsere Gemeinde Kirchenasyl gewähren. Die Gemeinde spricht sich aber dafür aus, das Thema Kirchenasyl aus der medialen Öffentlichkeit herauszunehmen und die Kirchenasyle so zu handhaben, wie es bis Anfang Dezember 2024 geschehen ist. So soll der Schutz der Geflüchteten gewährleistet sein und das hohe „Gut“ Kirchenasyl insgesamt bewahrt werden.
Pastor Lieberum dankt allen, die in den letzten Monaten und Wochen aktiv gewesen sind und wirbt darum, sich auf anderen Wegen und Ebenen zu engagieren. Die Gemeinde und das Gemeindezentrum Zion werden auch in Zukunft offen für einen kritischen Diskurs über die Flüchtlingspolitik sein. Aus Sicht des Glaubens sind Geflüchtete Menschen in Not, denen wir als Christ*innen beistehen müssen. Dazu gehört auch eine lautstarke Kritik an einer menschenfeindlichen Abschiebepolitik.
Unten sind zwei „Offene Briefe“, die in der letzten Woche die Arbeit der Kirchengemeinde unterstützen. Wir danken allen Unterzeichner*innen sehr!